Six weeks off – 6. Woche & FAZIT

Montag 23.08. – Sonntag 29.08.

Die sechste und letzte Woche bringt uns nochmal in ganz andere Gefilde und verschafft uns einen fulminanten Abschluss dieser Reise.

Montag 23.08. – Dienstag 24.08. – Chartres

Nach einer Nacht auf dem Marktplatz eines kleinen Dorfes, in dem wir vermutlich an dem Tag das Gesprächsthema Nummer 1 waren fahren wir weiter nach Chartres.

Wir können uns einen Platz aussuchen und bringen erst einmal Ordnung in unseren Jan. Nach ein paar Tagen des frei Stehens war es dann doch nötig mal wieder klar Schiff zu machen. Das Wetter spielt mit und so können wir in Ruhe kochen, essen und sauber machen.

Am Dienstag machen wir uns dann Vormittags auf den Weg in die Innenstadt. Wir erreichen den Stadtkern vom Süden her mit dem Fahrrad und erkundeten erst einmal die vielen kleinen Gassen und Brücken über den Stadtgraben. Pünktlich zur Mittagszeit erreichen wir die Innenstadt und stehen vor der Kathedrale Notre Dame de Chartres. Bevor wir uns in die heiligen Hallen begeben stärken wir uns erst einmal mit einem vorzüglichen Mittagessen im kleinen Lokal Le21 das direkt an der Kathedrale liegt aber auf der weniger frequentierten Seite. Wir sind also mal wieder von hinten ans Zentrum gekommen und haben so die bessere Location gefunden. 🙂

Gestärkt vom Essen geht es in die Kathedrale.
Allein die Größe ist schier überwältigend und wir erkunden die Kirche erst einmal eingehend. 1979 wurde die Kathedrale mit dem berühmten Labyrinth von Chartres als erste Kathedrale Frankreichs als UNESCO Weltkulturerbe anerkannt.

Dieses Labyrinth ist Symbol vieler Meditationen und das einzig noch nahezu vollständige seiner Art in Frankreich.
Normalerweise sind die Stuhlreihen des Hauptschiffs über dem steinernen Kunstwerk gestellt so, dass es nicht begehbar ist. Im Sommer wird das Labyrinth jedoch jeden Freitag und zu anderen Anlässen freigelegt. So auch an diesem Dienstagabend.

Wir verlassen die Kirche und tingeln erst einmal durch die Stadt wo wir uns ein bisschen im Shopping austoben.

Nachdem wir unsere Einkäufe zum Campingplatz gebracht haben machen wir uns auf den Weg zurück in die Stadt wo wir ab 20 Uhr das freigelegte Labyrinth begehen und bestaunen können.
Ein Priester führt uns auf französisch in die unterschiedlichen Bedeutungen des Labyrinth ein und spricht mit uns ein Ave Maria auf französisch. Auch wenn wir kein Wort verstanden haben ist es doch ein sehr ergreifender Moment.

Anschließend gehen wir einzeln zum Labyrinth und folgen dem Weg zur Mitte den seit dem 13. Jahrhundert schon unendlich viele Gläubige und Neugierige gegangen sind. Jeder geht diesen Weg für sich alleine und hat andere Empfindungen zu diesem Weg.

  • Einige sehen in dem Labyrinth den Weg zu Ihrer inneren Mitte.
  • Andere sehen in ihm den Weg eine Symbolische Pilgerreise nach Jerusalem.
  • Wieder andere möchten die Energie spüren die für sie von dem Weg ausgeht.

Wir stellen fest, dass die Kirche auf den Jakobsweg liegt und können uns vorstellen wie es für einen Pilger sein muss bei einem Halt in Chartres diesen Weg gehen zu dürfen. Im Vergleich zu den Strapazen auf dem „richtigen“ Pilgerweg, kann der Pilger oder auch Suchende sich hier mit wenigen Schritten auf jede einzelne Wendung des Labyrinths konzentrieren.

Auch wir sind von dem Weg durch das Labyrinth fasziniert und verweilen noch einen Moment in der tollen Lichtstimmung der Kathedrale bevor wir unseren Weg fortsetzen.

Das Labyrinth von Chartres

Als wir das zweite Mal die Kirche verlassen kommen wir in die bereits dunkle Stadt. Wir wussten zwar, dass es die Stadt am Abend illuminiert ist, aber was wir dann sehen übertrifft all unsere Erwartungen.

Auf dem Westportal der Kathedrale wird eine Lichtshow gestrahlt mit einer musikalischen Untermahlung die seinesgleichen sucht.
Wir haben kleine Abschnitte auf Video aufgenommen, oder Fotos gemacht, welche wir Euch hier zeigen. Den Rest muss man einfach genießen.

Tipp: Im Sommer ist Chartres an jedem Abend beleuchtet und das jedes Jahr. Wer also in der Gegend ist sollte unbedingt einen Abend dort verbringen um die tollen Lichteffekte zu bestaunen.

Video mit einem Teil der Lichtshow

Wenn wir gewusst hätten wie toll die Show ist hätten wir Stativ und Akkus mitgenommen. So haben wir das meiste einfach genossen.

Beseelt von den vielen Eindrücken des Tages machen wir uns auf den Weg zurück zu unserem Bulli, denn morgen wird es nochmal groß!

Mittwoch 25.08. – Versailles

Von Chartres aus geht es für uns weiter nach Versailles.
Wir kommen in die Stadt des Sonnenkönigs Ludwig dem XIV. und sind erstaunt wie anders die Stadt im Verhältnis zu den Teilen des Landes ist die wir bereits gesehen haben.

Der Stadtkern wirkt wie auf einem Reißbrett gezeichnet. Große Einfallstraßen gerahmt von gleich großen Häusern zaubern eine schöne geräumige Harmonie. Durch die Anordnung der viereckigen Blöcke unterschiedlicher Größe ist es fast nicht möglich sich zu verfahren. Und wenn doch biegt man einfach 3 mal rechts ab und ist wieder auf der ursprünglichen Straße.

Unbestritten ist das Schloss mit seiner riesigen Gartenanlage das Zentrum aller Aktivitäten der Stadt. Wer vor dem Eingangsportal des Schlosses steht fühlt sich automatisch in die Zeit des Sonnenkönigs zurück versetzt. Natürlich nur, wenn man sich die Touristen und fliegenden Händler weg denkt.

Nachdem wir schon so viele Schlösser in den letzten Tagen gesehen haben ist uns klar. Versailles von innen machen wir mal auf einer anderen Tour, wenn der Andrang etwas geringer ist.

Wir ziehen also nur ein Ticket für den Garten und finden bereits beim ersten Blick auf die Übersichtskarte den Rundgang von 2 Stunden etwas optimistisch. Am Ende sollten wir recht behalten. Obwohl wir nur den zahlungspflichtigen Teil des Gartens besucht haben sind wir an diesem Tag ganze 11 km in Schlossgarten gelaufen und haben 4,5 Stunden benötigt. Allein der angelegte Gartenteil ist einfach gigantisch. Ob König Ludwig der XIV. seinen Garten häufig durchschritten hat?

Wir werden auf jeden Fall noch einmal nach Versailles kommen. Vor allem um das Schoss von innen zu besichtigen, aber auch um den bewaldeten Teil des Schlossgartens noch einmal zu erforschen in dem auch das ehemalige Schloss von Königin Marie -Antoinette liegt.

Donnerstag 26.08. – Paris

Wer so knapp an der Stadt der Liebe vorbei fährt kommt nicht umhin die Stadt anzuschauen. Von Versailles aus machen wir uns noch abends auf den Weg nach Paris und kommen natürlich direkt in den Feierabendverkehr. Nach ein bisschen Chaos auf der Autobahn und lustigen Umleitungen kommen wir an unserem Platz direkt an der Seine an. Klare Empfehlung unsererseits: Versucht in Paris so wenig Auto wie möglich zu fahren. Mit dem Rad ist das wesentlich entspannter.

Wir schlagen unser Lager für die Nacht auf und machen uns am nächsten Morgen mit dem Rad auf den Weg in die 6 km entfernte Innenstadt. Eines muss man der Stadt lassen. Die Fahrradwege sind sehr gut ausgebaut. Ganze Hauptstraßen wurden für den Autoverkehr gesperrt, so dass Fahrradfahrer einfach vom Stadtrand in die Innenstadt kommen. Das witzige daran: Die Schilder wurden einfach stehen gelassen, so dass auf dem Fahrradweg auch Schilder Richtung Autobahn zu finden sind.
Auch in der Innenstadt sind alle großen Straßen mit abgetrennten Fahrradwegen ausgestattet. Außerdem gibt es viele Straßen auf denen die Fahrradfahrer vorrang haben. Nun halten sich Franzosen nicht unbedingt an Verkehrsregeln, ABER wir fühlten uns zu großen Teilen sicherer in der 12 Millionenstadt Paris als in Hamburg wo alles kreuz und quer fährt und sich jeder seinen Platz im Straßenverkehr erkämpft.

Vom Arc de Triomphe geht es über den Champs Élysée zum Place de la Concorde. Danach folgt ein kleiner Abstecher zum Colonne Vendome (der Napoleon Statue) bevor wir aufs Louvre zusteuern. Hier machen wir einen Stopp und schauen uns das Museum von innen an. Natürlich darf ein kleiner Blick auf die Mona Lisa nicht fehlen. Für den Rest des Museum muss man sich aber entweder 1 Woche Zeit nehmen, oder genau wissen was man sich anschauen will. Beides trifft auf uns nicht zu und so können wir das Louvre als gigantisches Erlebnis abhaken.

Am imposantesten ist für uns der Blick von unten auf die Pyramide. Diese vollkommen unterschiedlichen Bauelemente fügen sich unserer Meinung nach sehr gut zusammen.


Weiter gehts zur Baustelle von Notre Dame de Paris.
Der Blick auf die Baustelle ist zwar durch hohe Wände verborgen, aber die Geschichte der Kathedrale sowie die Aktivitäten nach dem verheerenden Brand sind in einer Fotoreihe sehr gut beschrieben.

Notre Dame de Paris

Wir machen noch einem Stopp am Pantheon welches gerade von der untergehenden Sonne angestrahlt wird nehmen hier eine kleine Stärkung zu uns.

Als die Dunkelheit einbricht machen wir uns auf den Weg zum finalen Punkt unserer Tour durch Paris und eigentlich auch unserer 6 wöchigen Reise. Denn der heutige Abend sollte der letzte in Frankreich sein. -> Wir fahren dem beleuchteten Eiffelturm entgegen.

Da sind wir also: 6 ereignisreiche Wochen liegen hinter uns und wir wissen, dass der Alltag uns bald wieder einholt.

Wir genießen die unterschiedlichen Perspektiven auf den Turm aus Stahl und lassen die letzten Wochen Revue passieren.

Freitag 27.08 – Sonntag 29.08.
Paris – Plauen – Pöhl – Buxtehude

Unser letzter Morgen in Frankreich ist da. Wir frühstücken in Ruhe und packen unseren Jan so, dass wir die nächsten KM in etwas höherer Reisegeschwindigkeit fahren können, aber trotzdem noch an alles Notwendige ran kommen.

Gegen Mittag verlassen wir unseren Campingplatz und suchen uns unseren Weg über die Stadtautobahn Richtung Osten. Wir kommen erstaunlich gut durch und stellen fest, dass wir in Hamburg auch nicht schneller von Ost nach West oder von Nord nach Süd gekommen wären.
Bis zur Grenze haben wir auch bestes Sonnenwetter und sind ein wenig wehmütig nun zu fahren. Als wir den Rhein überqueren ändert sich das Wetter schlagartig und wir sollten bis nach Plauen im Vogtland mehr oder weniger nur Regen haben.

Der Plan ist, am gleichen Tag bis Plauen zu fahren, sich dort noch einmal testen zu lassen und dann der Familie am nächsten Morgen einen Besuch abzustatten. Durch eine Vollsperrung auf der A9 hinter Bayreuth werden wir allerdings gezwungen über die A93 auszuweichen und machen einen halt in Amberg wo wir auf dem örtlichen Camper-Stellplatz neben einem französischen Bulli Platz finden. 🙂

Am nächsten Morgen fahren wir die letzten 2 Stunden bis nach Plauen, lassen uns testen und werden von einem leckeren Frühstück begrüßt, dass wir nach einer ausgedehnten Dusche dankend an nehmen.

Nachmittags geht es dann auf eine Geburtstagsfeier an die Talsperre Pöhl, wo wir mit guter Gulaschsuppe wieder an deutsches Essen gewöhnt werden.

Sonntagmorgen geht es nach dem Frühstück dann auf die letzte Etappe. Mit dem Rückreiseverkehr machen wir uns auf den Weg und sind nach knapp 8 Stunden dann endlich in unserer Heimat Buxtehude angekommen.

Insgesamt haben wir auf dieser Reise den ein oder anderen KM zurück gelegt:

  • Mit dem Auto: 4196 km
  • Mit dem Rad: 310 km
  • Zu Fuß: ca 180 km
Unser Route der 6. und letzten Woche

FAZIT DER REISE

Nun ist es also soweit. Die sechste und letzte Woche unserer Reise ist vorbei. Und wir sind wieder im Norden angekommen.
Die Wäsche ist gewaschen und liegt wieder im Schrank und unser Jan ist wieder bereit für nächste Abenteuer.
Wir blicken zurück auf eine wunderbare Zeit mit allem was Frankreich so zu bieten hat – kulinarisch , wettertechnisch und menschlich.

Wir haben in den Wochen viel Zeit zum Nachdenken und Beobachten gehabt und wollen einige der Gedanken gerne mit Euch teilen.
Wichtig dabei, es handelt sich hierbei um unsere Eindrücke und Erfahrungen. Wir wollen mit unseren Äußerungen nicht wertend sein oder andere vor den Kopf stoßen. Auch mögen Recherchen ergeben, dass es de fakto dann vielleicht doch etwas anders aussieht.

1. Lebensstil in Frankreich und Deutschland

Das Wichtigste in Frankreich ist das Essen.
Fast überall wo wir waren gab es gutes Essen und leckeren Wein.
In Frankreich gehört das Essen zum Lebensstil. Die obligatorische Mittagspause zwischendurch wie es bei vielen Deutschen üblich ist gibt es in Frankreich selten. Mittagspause ist zwischen 12 und 14 Uhr. Ab 14:30 Uhr noch irgendwo ein Mittagessen zu ergattern ist außerhalb der Touristenzentren fast unmöglich. Aber auch in Regionen mit hohem Touristenanteil sind die Franzosen oft rigoros was ihre Essenszeiten angeht.
Wir sehen vielerorts Menschen die sich in der Mittagspause in den Restaurants oder davor treffen und in großer Runde ihr Zwei- oder Dreigang Menü essen. Auch in der Woche gehört ein Glas Wein einfach zum Mittagessen dazu.

Wir finden das diese Art der Mittagspause einen großen Teil der Kultur in Frankreich ausmacht. Man kommt zusammen, ist gastfreundlich und freut sich des Lebens. Wichtig ist, dass das was auf dem Teller und im Glas ist schmeckt. Ob an der Hausmauer seit Jahren der Putz fehlt oder die Dachrinne herunter hängt ist zweitrangig. Wir denken, dass die Franzosen nicht versuchen einen Schein zu wahren um des guten Rufes wegen, nein sie versuchen einfach ihr Leben zu genießen.

2. Familien

Wir stellen fest, dass eine französische Familie gerne mal 3-5 Kinder hat. Was bei uns eine Seltenheit ist wird in Frankreich als normal angesehen. Auf der Reise hatten wir Gelegenheit einige Familien zu beobachten.

Auf Plätzen mit einem hohen deutschen oder niederländischen Familienanteil nehmen wir wahr, dass die Kinder sehr unruhig sind. Nicht selten kam es vor, dass die Kinder vom Aufstehen bis zur Nachruhe am quengeln waren. Beim Blick auf die jeweiligen Kennzeichen der zugehörigen Autos konnten wir feststellen, dass es eben deutsche oder niederländische Kinder waren die sich in ihrer Haut unwohl fühlten und das auch lautstark zum Ausdruck brachten.

Auf der anderen Seite konnten wir diese negative Grundstimmung und den gefühlten Overload auf Plätzen mit einem hohen französischen Anteil nicht feststellen. Die Kinder haben auf Hüpfburgen oder Spielplätzen zwar getobt und sind über den Platz gerannt, aber eben in einer positiven Stimmung. Abends wurde dann mit der Familie vorm Zelt oder Camper gesessen und gespielt oder erzählt.

Wir sind begeistert von der Einheit die von französischen Familien ausgeht. Hier wird ganz viel auf gemeinsame Aktivitäten gesetzt.

3. Camping ist eine Frage der Einstellung,
nicht des Equipments

Nun hatten wir auf unserer Tour ja nicht immer das beste Wetter. Wir waren persönlich heil froh, dass wir das ein oder andere Mal einfach alle Schotten von unserem Jan dicht machen konnten. Zeitgleich stellen wir fest, dass die Franzosen gefühlt bei jedem Wetter zelten.

Wir haben die unterschiedlichsten Gruppen getroffen die gezeltet haben.

  • Die Familie mit 3-5 Kindern mit einem großen Familienzelt oder einer Zeltburg.
  • Das junge Paar auf seinem ersten gemeinsamen Urlaub
  • Das Rentnerpaar das jeden Tag mind. 80 km mit dem Rad zurück legt und von den Niederlanden über die Pyrenäen zurück in die Niederlande fährt.
  • Die Gothic Clique von denen wir nie erwartet hätten, dass sie ein Zelt aufbauen.
  • Der Monteur, der sein Zelt Abends nach der Arbeit aufbaut und morgens vor der Arbeit wieder abbaut.

Wir sind einige Male tief beeindruckt mit welcher Gelassenheit bei Regen oder Wind die Zelte auf und ab gebaut werden. Hier kann man nur sagen – Hut ab!

Auf der anderen Seite gab es natürlich auch die großen Luxuscamper die trotz grandiosem Sonnenuntergang abends den Fernseher anmachen, die waren aber wirklich in der Minderheit.

4. Müll

Eines Vorweg. Auf unserer ganzen Reise haben wir unglaublich wenig Müll in der Gegend rumliegen gesehen. Es kam so gut wie nie vor, dass am Straßenrand oder an einer Parkbank Müll rum lag.

Hierbei war es egal, ob vor Ort Mülleimer aufgestellt wurden, oder gar keine Möglichkeit der Entsorgung vorhanden war.

In sehr vielen Gemeinden gibt es in der Nähe des Marktplatzes in den Boden eingelassene Müllcontainer. Drum herum waren keine wilden Müllhalden zu sehen und die Plätze waren allesamt sauber.
Selbst die Rastplätze waren ordentlich und die aufgestellten Bänke wurden von allen Altersgruppen für eine kurze oder längere Pause genutzt. Auch in der Millionenmetropole Paris gab es sehr wenig vermüllte Ecken und wir waren mit dem Rad auch in Randgebieten unterwegs.

Einzig das Wildpinkeln ist hier und da ein Problem, aber wer nicht wie wir mit einem WC an Board unterwegs ist hat da natürlich ein Problem was sich vielerorts einfach nicht vermeiden lässt.

Zurück in Deutschland sehen wir die Müllcontainer an denen Unrat in jedweder Form abgeladen wird und die Rastplätze sehen so desolat aus, dass man hier nur sehr ungern eine Pause macht.

Wir fragen uns: Was Frankreich hier anders macht, dass Müll da entsorgt wird wo es hingehört?

5. Wasser = Luxus

Während für die meisten Gegenden in Deutschland gilt, dass das Wasser aus dem Hahn problemlos getrunken werden kann ist das in vielen anderen Ländern nicht der Fall. Das erstaunliche ist, dass wir bei den anderen Ländern gar nicht so weit schauen müssen sondern gleich in Frankreich anfangen können. Je nachdem wo in Frankreich man ist, ist der Chlorgehalt im Trinkwasser immens. Auch wenn das Wasser als Trinkwasser unbedenklich eingestuft wird können wir uns nur schwer vorstellen dieses Wasser auf Dauer zu trinken. Während unseres Urlaubs greifen wir daher wie viele Franzosen auf die 5-8 Liter Kanister aus den Supermärkten zurück.

Nach 6 Wochen Körperhygiene mit Chlorwasser sind unser Körper und vor allem unsere Haare froh wieder in Deutschland zu sein. Wir wissen nun auf jeden Fall den Luxus den wir hier haben noch mehr zu schätzen und werden auch weiterhin unser Wasser für die Klospülung auffangen. Denn Wasser ist Luxus.

6. Verkehr

In Frankreich gelten Verkehrsregeln und Schilder eher als grober Richtwert. Speziell Ampeln und Zebrastreifen werden je nach Stimmungslage beachtet oder nicht. Auch das Auto ist nicht das Heiligtum des Franzosen und Dellen werden nicht zwingend beachtet.

Wichtig ist das es Vorwärts geht. Spannend dabei, selbst in Paris haben wir kein wildes Hupkonzert wahr genommen, sondern nur gelegentliches Anzeigen durch Hupen. Es scheint so eine Art geheimer Regelkatalog jenseits der Straßenverkehrsordnung zu geben auf den sich alle verständigt haben. Da kann man dann auch gerne mal in einen 6 spurigen Kreisverkehr (ohne aufgezeichnete Spuren) mit dem Rad oder mit dem Tretroller fahren.

Ein anderer Aspekt des Verkehrs sind die Baustellen.
In Deutschland sind sie allgegenwärtig. Gerade in den Ballungszentren und auf den Autobahnen dauern Baustellen gefühlt eine Ewigkeit.
Anders in Frankreich, zwar haben wir auch hier die ein oder andere Baustelle gesehen, aber es führte wirklich nie zu kilometerlangen Staus oder Stop & Go. Selbst in der Nähe der großen Zentren wie Le Havre, Calais und teilweise sogar Paris war überall flüssiger Verkehr auf den Autobahnen sowohl als auch N & D Straßen.

Lieber Verkehrsminister, frag doch mal bei dem französischen Kollegen nach wie das geht.

Das waren sechs Wochen Urlaub von Hase & Igel mit unserem Bulli Jan. Wir sind gespannt wo es das nächste mal für uns hingeht.

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