Six weeks off – 1. Woche

Sonntag 18.07. – Samstag 24.07.

Einfach mal raus aus dem Alltag… der Traum vieler die tagtäglich zur Arbeit gehen. Meistens endet der Wunsch im 2-3 wöchigen Sommerurlaub.

Nachdem wir unseren Jan bereits Anfang 2020 gekauft haben und uns Corona nicht wirklich weit reisen lassen hat wollten wir uns dieses mal nicht mit den üblichen Trip zufrieden geben. Also sind wir zu unseren Chefs und haben kurzerhand mal 6 Wochen Urlaub bzw. Auszeit beantragt.

Jetzt ist es also soweit: Nach langer Planung und vielen ungewissen Momenten ob wir uns nicht doch wieder in einer Corona-Welle befinden ging es für uns beide also vollständig geimpft los.

Sonntag – Montag: Familienbesuch im Emsland

12:10 Uhr -> die Klamotten sind gepackt, die Technik in diversen Boxen verstaut (eine fürs Auto, eine für Kamera und bloggen), und unser Jan ist vollgetankt.

Wir verlassen Buxtehude bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Emsland zum Familienbesuch. Nach ausreichend essen und letztem Provianteinkauf am Montag ging es dann am Dienstag richtig los.

Dienstag: Haselünne

Die Stadt der Brennereien war unserer erster Stop. Dort hatten wir einen Rundgang durch die Berentzen Brennerei gebucht und uns ein paar Produkte schmecken lassen.

Obwohl die Produktion mittlerweile komplett in andere Standorte verlagert worden ist konnten wir gute Einblicke in die Hintergründe der Brennkunst ergattern. Ein kleines Mitbringsel begleitet uns jetzt durch unseren Urlaub.

Natürlich wollten wir nach der größten Brennerei der Stadt auch noch die anderen (Heydt und Rosche) sehen und haben einen Bummel durch die Stadt gemacht.

Abends haben wir dann den hiesigen Stellplatz angesteuert und konnten sogar noch eine kleine Tour mit dem Treetboot auf dem Haselünner See machen.

Mittwoch: Auf gehts!

Aufgrund der hohen Corona Zahlen in den Niederlanden haben wir unseren ursprünglichen Plan etwas umgestellt und sind nicht erst über über die Niederlande gefahren sondern direkt weiter Richtung Frankreich. Unseren ersten Stop machten wir zwischen Antwerpen und Gent.

Inmitten eines wunderbar angelegten Parks lag der Campingplatz Puyenbroek den wir uns ausgesucht hatten. Hier ist wirklich für jeden was dabei. Golfen, Schwimmen, Radfahren inkl MTB Strecke, Streichelzoo, Mühlenmuseum und Naturlehrpfade. Wir hatten einen guten Platz für die Nacht und konnten unser Bullimonster (so nennen wir unser WC) das erste mal entleeren.

Donnerstag: Cap Gris – Nez

Endlich erreichen wir Frankreich.

Nach einer etwas turbulenten Fahrt durch Ostende und Nieuwport waren wir froh auf die Autobahn zu wechseln und unser erstes Ziel anzusteuern: Decathlon Calais

Hier wollten wir uns eigentlich mit einem Camping- Wasserkocher und weiteren Gaskartuschen ausstatten, aber der Laden war genau wie die deutschen Campingmärkte komplett leer gekauft. Also ging es weiter zum Punkt mit der geringsten Entfernung zwischen Frankreich und Großbritannien. Am Cap Gris – Nez ist die Entfernung zur britischen Insel nur 33 km.

Leider war das Wetter etwas diesig, so dass wir nicht ganz rüber gucken konnten, aber die Küste ist trotzdem gigantisch. Am Cap ist auch die nautische Zentrale dieses Kanalabschnitts. Man kann sich vorstellen, dass die Mitarbeiter hier alle Hände voll zu tun haben. Nicht nur das der Ärmelkanal DIE Verbindungsroute zwischen Atlantik und Nordsee ist, auch die Calais – Dover Fähre und einige andere Fährverbindungen kreuzen den Kanal. Hier heißt es also wachsam sein. Ein Wunder das hier nicht mehr Unfälle passieren. Wir raten dringend davor hier durchzuschwimmen, auch wenn das schon einige Wagemutige gemacht haben.

Freitag: Museum Batterie Todt

Wir starten den Tag mit etwas Historischer Bildung.
Gegenüber unseres Campingplatzes befindet sich ein Museum in und um die Batterie Todt. Herr Todt hat diese Bunkeranlagen gebaut und hatte sogar eine eigene Einheit. Die Operation Todt.

Dort sehen wir das erste mal die Ausmaße der deutschen Besatzung während des 2. Weltkriegs an der Westküste Europas. Der Bunker und die noch vollständig erhaltene Kanone sind ein Mahnmal gegen das Vergessen. Es ist bedrückend zu sehen wie die französische Bevölkerung mit einverleibt worden ist in die Interessen der Nazis. Hier galt das Motto: Wer nicht mein Freund ist, ist mein Feind. Und wir wissen ja alle was die Nazis mit ihren Feinden gemacht haben. Da das Fischen an der Küste nicht mehr möglich war musste die lokale Bevölkerung zwangsweise mit den Besatzern zusammen arbeiten um nicht zu verhungern.

Nach so viel dunkler deutscher Vergangenheit mussten wir erst einmal durchatmen. Also sind wir zum nächsten Strand gefahren und haben uns erst einmal in die Sonne gelegt und Steine gesammelt. Letzteres geht an einem Steinstrand wie er hier üblich ist natürlich besonders gut.
Anschließend haben wir mit dem Fahrrad die Gegend erkundet und ein paar Grundsachen im örtlichen Supermarkt gekauft.

Abends wurde es dann nochmal richtig gemütlich mit einem tollen Sonnenuntergang am Strand. Das Wetter sollte aber nicht so bleiben und so haben wir nachts unseren ersten Sturm am Ärmelkanal erlebt. So richtig mit Regen, Donner und Blitz. Unserem Jan hat das aber nichts ausgemacht und wir konnten beruhigt schlafen, genau wie die Kühe vor deren Feld wir standen. 😉

Samstag: Saint Valery sur Somme

Nach einer Woche unterwegs wollten wir erst einmal irgendwo ein bisschen entspannen. Dazu haben wir uns den kleinen Ort Petit – Caux ausgesucht.

Auf den Weg dorthin sind wir an der kleinen Hafenstadt Saint Valery sur Somme vorbei gekommen. Eine kleine niedliche Stadt an der Mündung der Somme. Hier kann man Kanutouren entlang der Somme machen oder auch mit dem Rad fahren.
Ein besonderes Highlight war für uns die traditionelle Eisenbahn, die für touristische Zwecke durch das Somme-Tal fährt.

Historische Eisenbahn von Saint Valery sur Somme

In Petit- Caux angekommen richteten wir uns erst einmal ein.
Mitten im Nirgendwo gelegen ist es hier sehr ruhig.
Der Strand ist bei Flut recht schmal, dafür kann man bei Ebbe eine grandiose Felsformation bewundern.
Hier bleiben wir bis Dienstag um erst einmal etwas runter zu kommen von unserem Alltag zu Hause. Mehr dazu dann in der nächsten Woche.

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